Schüleraustausch
Rostock/BRD - Terreton/USA
Schon
seit 1992 stand unsere Schule mit der West Jefferson High
School in Terreton/Idaho in Verbindung. Begonnen hatte
alles mit Frau Wübbelmanns Engagement beim German -
American Partnership Program (GAPP). Nach zahlreichen
Telefonaten und Briefen besuchten sie den dortigen Deutschlehrer
Mr.Engberson, um sich einen Eindruck von der künftigen
Partnerschule zu verschaffen.
Schon bald kamen die ersten Amerikaner zu uns und einige Zeit später startete der Gegenbesuch von Schülern der damaligen elften Klassen.Durch den Erfolg bestätigt, begann man einen zweiten Austausch zu planen. Und so traf am 1.6.1995 eine zweite Gruppe Amerikaner in Rostock ein. Trotz des schlechten Wetters in der ersten Woche versuchten die Gastfamilien, ihren Besuchern eine erlebnisreiche Woche zu bereiten. Vor allem die Strandbesuche und die deutsche Eiscreme löste bei ihnen wahre Begeisterungsströme aus. In der zweiten Woche stand der gemeinsame Schulbesuch an. Da die Amerikaner nur bruchstückhaft Deutsch verstanden, nahmen sie nur für wenige Stunden am Tag am Unterricht teil. Als High-Light erwiesen sich ein gemeinsamer Berlin - Besuch und die Abschiedsparty, bei der sie alle Eindrücke und Erlebnisse noch mal Revue passieren lassen konnte. Am folgenden Tag hieß es Abschied nehmen, wenn auch nur bis zum September.
Am 18.09.1995 war es dann so weit, die Schüler der elften Klasse und drei weiteren aus der damaligen Zehnten flogen in die USA. Nach über 28 Stunden Flug von Hamburg über Kopenhagen, New York und Salt Lake City traf man am Flughafen von Idaho Falls ein. Neben Frau Wübbelmann begleitete Frau Raths die Gruppe.
In der
ersten Woche nahmen die Schüler am Unterricht der High School
teil. Die meisten waren überrascht, wie leicht man dem
Unterrichtsgeschehen folgen konnte. Die Anforderungen waren
wahrlich nicht mit dem eines Gymnasiums zu vergleichen und auch
die mitgebrachten Englischkenntnisse reichten aus, um sich gut zu
verständigen. Aber schnell stellte man fest, daß der Unterricht
viel mehr praxisorientiert war, als wir es gewohnt waren. So gab
es z.B. das Fach Debattieren und auch das Auto fahren
konnte man lernen. Die Schule bildet im dörflichen
Idaho den Mittelpunkt des sozialen Lebens der Schüler. Am
Nachmittag und am Wochenende genossen die Schüler das
amerikanische Alltagsleben. Sie besuchten Footballspiele, die
Kirche (auch wenn man nicht immer mit den Ansichten der
Mormonen übereinstimmte) und das äußerst billige
Kino (mit einem Dollar war man dabei). Auch ließen sie sich in
die Eigenheiten der amerikanischen Kultur einweisen,
wie z.B. Popcorn und Melone mit Salz zu essen, Auto ab 15 Jahre
fahren und das in einem Schrottwagen mit bis zu 8 Personen,
Fahrten im engen gelben Schulbus...
Aber
vor allem die Herzlichkeit und Freundlichkeit, mit denen die
Gäste überall aufgenommen wurden, beeindruckte. So lud der
Bishop zu einem Besuch auf seiner Ranch ein, damit Lehrer und
Schülern mit echten Cowboys einen Reitausflug unternehmen
konnten.In der folgenden Woche stand ein Ausflug in den
Harriman State Park mit Lagerfeuer, Marshmallows
rösten und Kanufahrt an. Danach ging es zum Yellowstone
Nationalpark mit der Besichtigung des Geysirs Old
Faithful. Zuletzt kehrte man in die Westernstadt
Jackson Hole ein. Abends erlebte man noch eine
Planwagenfahrt mit einem echten Indianerüberfall.
Nach einem Wochenende bei den Gastfamilien in Terreton ging es in
der folgenden Woche mit dem Reisebus in Richtung
Bryce-Canyon und Grand Canyon weiter.
Nach einem Abstecher nach Salt Lake City, der Hauptstadt von
Utah, mit ausgiebigen Einkaufsbummel, ging es in Richtung Las
Vegas. Hier wurde der Zeit- und Klimaunterschied zu Idaho
deutlich. Unter Palmen erkundete man die weltberühmten Hotels,
wie das MGM, das Luxor oder das Mirage (Siegfried & Roy). Man
übernachtete im Excalibur, wo man auch die
ritterliche Abendshow verfolgte.
Nach erlebnisreichen drei Wochen verließen die Lehrer und Schüler schwer bepackt mit Mitbringseln und schweren Herzens ihre Gastfamilien und stiegen in das Flugzeug. Für alle war dies eine erlebnisreiche Reise, die man sicher nicht so schnell vergessen wird.